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Aufbau von Palettenregalen

Montage eines Palettenregals

Montage eines Palettenregals

Palettenregale eignen sich für das Einlagern von palettierten Gütern, Gitterboxen und diversen Palettenarten. Sie bestehen aus mehreren Komponenten, deren Zusammenspiel ein Lagern von schweren Lasten ermöglicht. Diese Komponenten müssen beim Aufbau korrekt angeordnet werden. Bei Palettenregalen gibt es in dieser Hinsicht einige Punkte zu beachten, auch Informationen, die vorweg dienlich sein können.

Vor dem Aufbau: Voraussetzungen und Wissenswertes vorweg

  • Das Regalsystem muss auf einem festen Untergrund aufgebaut werden
  • Die unterschiedlich langen Traversen verfügen über eine unterschiedliche hohe Belastbarkeit
  • Das Belastungsmaximum kann nur bei gleichmäßig verteilter Last genutzt werden
  • Pro Regalständer sollten bei der Montage im Boden zwei Schraubverbindungen verwendet werden
  • Die Verwendung von Fußplatten ist essentiell, da die Traglast beeinflusst wird
  • Anordnung des Lagers
    • Breitganglager: Diese Anordnung ermöglicht einen Zugang von allen Seiten, ist technisch einfach und zugleich günstig zu realisieren und kann flexibel erweitert werden - die am häufigsten verwendete Anordnung in Lagern.
    • Schmalganglager: Bei dieser Anordnung kann auf der gleichen Fläche mehr Platz genutzt werden, da die Lagerdichte sehr hoch ist. Diese Lagerform ist jedoch aufwendig zu errichten und kostenintensiver. Der Zugang beschränkt sich auf die Seiten. Diese Anordnung ist besonders für kleine Lagerhallen geeignet.

Der Aufbau und wichtige Begriffe

Wichtiges Begriffslexikon:

  • Abstand: Der korrekte Abstand zwischen den Regalen wird in Deutschland von der Berufsgenossenschaft vorgegeben. Der Standardmindestabstand beträgt 200 mm. Abstandshalter werden eingesetzt, um jeweils zwei Regalzeilen in einem bestimmten Abstand zueinanderzuhalten
  • Aufbauanleitung: Hier finden sich alle wichtigen Schritte zum Aufbau des jeweilig gekauften Palettenregals
  • Brandschutz: Alle Anforderungen an den Brandschutz im Lager sind zu beachten
  • Durchschubsicherung: Eine Schutzmaßnahme, die das Durchschieben durch das Regal beim Einlagern einer Palette verhindert
  • Fundament: Beim Outdoor-Einsatz ist ein Palettenregal-Fundament essentiell
  • Kennzeichnung: An feststehenden Regalen mit einer Fachlast oberhalb von 200 kg muss eine Kennzeichnung mit Angaben zum Hersteller, der Typenbezeichnung, dem Baujahr und der zulässigen Fach- und Feldlast vorhanden sein
  • Knicklänge: Die Palettenregal-Knicklänge oder Fachhöhe gibt den Abstand vom Hallenboden zur Oberkante des nächsten Regalfachs an
  • Prüfung: Die Regalprüfung ist eine jährliche Prüfung, die nach DIN EN 15635 zu erfolgen hat. Es wird ein schriftlicher Bericht über den Zustand der Regale angefertigt, für den eine Aufbewahrungspflicht besteht. Die Prüfung erfolgt durch eine befähigte Person
  • Technische Zeichnung: Technische Zeichnungen oder Palettenregal-CAD-Zeichnungen helfen dabei, die Ausstattung des Lagers mit Regalen besser zu planen. Anhand der Zeichnungen sind alle Dimensionierungen deutlich zu erkennen, der Platzbedarf lässt sich somit präzise planen
  • Unterweisungen: Mindestens einmal im Jahr müssen die Mitarbeiter in der korrekten Verwendung der Palettenregale unterwiesen werden
  • Überstand: Angabe über die Maße, wie weit eine Palette im Regal überstehen darf
  • Verankerung: Alle Regale, die mit einem Stapler bedient werden, benötigen eine Verankerung

Aufbau:Ein Palettenregal besteht aus vier Regalständern und einer beliebigen Anzahl an Traversen - sozusagen das "Grundfeld". Die Regalständer müssen mit Bodenankern montiert werden. Paletten können nun auf zwei Arten gelagert werden. Einmal auf Quertraversen - einzelne Lagerung - oder auf Längstraversen - zwei bis drei Paletten nebeneinander in einem Regalfeld. Quertraversen kommen in automatisierten Lagern zum Einsatz, da der Lagerplatz klar definiert ist. Längstraversen hingegen werden bei Bereitstellungsregalen oder bei Übergaberegalen verwendet.

Übrigens: Befestigung von Palettenregalen - Eine Verankerung im Boden ist gesetztlich nicht vorgeschrieben, außer bei einem Höhen / Tiefenverhältnis, das größer als 5:1 ist. Hier gilt die DGUV Regel 108 -007. Gegen Kippen muss das Regal gesichtert sein! Eine Verankerung an der Wand kann mit Hilfe von Distanzstücken vorgenommen werden.

Nach dem Aufbau - Regalschutz und Zubehör

Um das Palettenregal vor schädlichen Einflüssen, wie Stößen, Kratzern, Dellen oder anderen Unfallfolgen zu schützen, kann beispielsweise ein Rammschutz eingesetzt werden. Um das Palettenregal an die individuellen Anforderungen anzupassen, können diverse Zubehörartikel hinzugezogen werden. Hier eine kleine Übersicht:

  • Einlegeboden: Palettenregal-Einlegeböden entsprechen dem Standardzubehör und können ohne die Verwendung von Werkzeug einfach in das Palettenregal eingelegt werden. Je dicker der Einlegeboden, desto höher die Stabilität
  • Holz-/Spanplatte: Diese Plattenform empfiehlt sich bei einem großen Lagern in dem viele Regal ausgestattet werden, da sie in der Anschaffung sehr wirtschaftlich sind
  • Gitterboden: Robust, langlebig und ohne Werkzeug zu befestigen
  • Gitterrückwand: Ein zuverlässiger Durchschubschutz
  • Traverse/Holm: Zusätzliche Fachebenen lassen sich in einem Traversenregal herstellen. Sollte nachträglich noch Platz benötigt werden, kann mit diesem Tool Abhilfe geschafft werden
  • Lastverteiler: Ein Palettenregal-Lastverteiler ermöglicht die Aufstellung auf Asphaltböden
  • Regalbeschriftung: Um Prozesse zu vereinfachen oder zu verbessern können/ sollten Etiketten oder Schilder angebracht werden. Vor allem bei Kommissionierarbeiten lohnt sich der Einsatz von Regalbeschriftungen