Kaufratgeber: Welchen Scherenhubwagen soll ich kaufen?
Scherenhubwagen sind die Alleskönner für Lager, Produktion und Werkstatt. Sie vereinen die Funktionalität von Hubwagen, Hubtischen und mobilen Hebebühnen und ermöglichen so ein flexibles und effizientes Arbeiten. Mit einer Hubhöhe von bis zu 800 mm erleichtern sie das Anheben und Positionieren von Paletten, Gitterboxen und anderen Lasten, wodurch Rücken und Gelenke geschont werden.
Wie hoch kann ich mit einem Scherenhubwagen heben?
Die Hubhöhe ist abhängig vom Modell, liegt jedoch häufig zwischen 800 mm und 900 mm. Diese Hubhöhen ermöglichen ein ergonomisches Arbeiten, da sich die Palette und die darauf geladene Ware auf optimale Arbeitshöhe für Mitarbeiter einstellen lassen und damit lästiges Bücken vermieden wird.
Kann ich die geladene Ware auch auf maximaler Hubhöhe verfahren?
Nein. Zum Manövrieren lässt der Bediener das Transportgut auf etwa die Hälfte der Hubhöhe herab. Aus Sicherheitsgründen ist der Scherenhubwagen bei größerer Hubhöhe aufgebockt und nicht verfahrbar.
Wie funktioniert ein Scherenhubwagen?
Ein Scherenhubwagen nutzt scherenförmig angeordnete Träger, um die Hubgabel anzuheben. Dadurch kann er nicht nur für den Warentransport, sondern auch als mobiler Arbeitstisch verwendet werden. Der Antrieb erfolgt in der Regel manuell, wobei das Heben über eine Deichsel oder ein Fußpedal gesteuert wird. Elektrische Modelle bieten eine motorisierte Unterstützung der Hubhydraulik. Bis zu einer Hubhöhe von bis zu 300 mm bleibt der Scherenhubwagen fahrbar.
Wie bediene ich einen Scherenhubwagen?
Ein Scherenhubwagen besteht grundsätzlich aus einer Deichsel, zwei Gabelzinken und zwei scherenartig gekreuzten Trägern. Die Hubhydraulik wird manuell durch Pumpbewegungen der Deichsel oder des Fußpedals oder elektrisch bedient und ermöglicht das Heben von Paletten bis zu 800 mm. Zum Ablassen der Ware wird der Hebel am Handgriff in die oberste Position gebracht.
Wofür brauche ich einen Scherenhubwagen?
Zu den typischen Einsatzgebieten von Scherenhubwagen zählen unter anderem:
- Warenab- und -zuführung
- Regalbestückung
- Warenkommissionierung
- Transport von Waren zu verschiedenen Arbeitsplätzen
Dabei bieten die unterschiedlichen Scherenhubwagen-Modelle jeweils individuelle Vorteile für spezifische Anforderungen. So sind Scherenhubwagen mit Quicklift die ideale Wahl, wenn Paletten häufig angehoben und transportiert werden müssen, da sie eine erhebliche Zeitersparnis ermöglichen. In der Werkstatt dienen Scherenhubwagen als praktische Kombination aus Transport- und Arbeitstisch, während elektrische Scherenhubwagen den Transport schwerer Gegenstände erleichtern. Für den Einsatz im Außenbereich empfiehlt sich der Scherenhubwagen aus Edelstahl, der witterungsbeständig und rostfrei ist.
Wie lade ich einen elektrischen Scherenhubwagen auf?
Zum Laden wird ein Ladegerät verwendet, das meistens in den Hubwagen integriert ist. Um eine lange Akkulaufzeit zu gewährleisten, sollte die Ladung nicht unter 20 % sinken, bevor der Akku erneut aufgeladen wird.
Welche Arten von Scherenhubwagen gibt es?
Scherenhubwagen unterscheiden sich je nach Ausstattung und Einsatzbereich. Sie gibt es als manuelle, halb- und vollelektrische Modelle mit verschiedenen Features.
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Manuell-hydraulische Scherenhubwagen verbessern die Ergonomie, indem sie das Anheben von Lasten per Deichsel oder Fußpedal ermöglichen. Sie eignen sich als mobile Arbeitsbühnen und Werkbänke und sind besonders wendig. Im Vergleich zur elektrischen Variante sind die manuellen Scherenhubwagen sehr wartungsarm und unabhängig von Lauf- und Ladezeiten des Akkus.
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Elektrische Scherenhubwagen erleichtern dank motorisierter Hubunterstützung das Anheben schwerer Lasten und sind ideal für häufig wiederholte Hebevorgänge. Elektrische Scherenhubwagen bieten flexible Einsatzmöglichkeiten. Der Antrieb bleibt in der Regel manuell, es gibt aber auch vollelektrische Varianten.
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Scherenhubwagen mit Quicklift heben durch die Schnellhub-Funktion Lasten bis 400 kg besonders effizient an, was Zeit spart und die körperliche Belastung reduziert.
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Edelstahl-Scherenhubwagen sind speziell für hygienisch anspruchsvolle Bereiche, wie die Lebensmittel- und Pharmaindustrie konzipiert. Sie sind korrosionsbeständig und leicht zu reinigen.
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Kurze und lange Scherenhubwagen: Während lange Modelle zwei Paletten gleichzeitig transportieren können, gibt es auch kurze Varianten für kleine Palettenmaße.
Was ist der Unterschied zu anderen Hubwagenarten?
Während klassische Niederhubwagen (bis zu 200 mm Hubhöhe) primär für den horizontalen Transport von Paletten und Boxen konzipiert sind, bieten Scherenhubwagen eine deutlich vielseitigere Lösung. Sie können Lasten nicht nur bewegen, sondern auch auf eine ergonomische Höhe von bis zu 800 mm anheben. Dies ermöglicht es den Mitarbeitern, Waren bequem im Stehen zu entnehmen oder zu bearbeiten, wodurch belastendes Bücken vermieden wird.Hochhubwagen hingegen sind die Spezialisten für das Erreichen großer Höhen (bis zu 5.600 mm) und werden hauptsächlich zum Ein- und Auslagern in Regalen sowie zum Be- und Entladen von Lkw eingesetzt. Scherenhubwagen schlagen somit die Brücke zwischen Transport und ergonomischer Bereitstellung und können ab einer gewissen Hubhöhe sogar stationären Hubtischen oder Hubtischwagen ähneln.
Wer darf Wartung und Reparaturen durchführen?
Die Wartung darf nur von Fachkräften mit mechanischer Ausbildung durchgeführt werden. Diese müssen sich mit Flurförderzeugen auskennen und die geltenden Vorschriften, Regeln und Normen beachten. Falls kein geschultes Personal im Betrieb vorhanden ist, kann ein externes Unternehmen mit der Wartung und Reparatur beauftragt werden.
Welche Sicherheitsvorschriften muss ich beachten?
Unsachgemäße Handhabung kann zu Unfällen führen. Daher sind folgende Sicherheitsregeln einzuhalten:
- Personen dürfen nicht transportiert werden.
- Nur auf glatten und ebenen Oberflächen nutzen.
- Maximale Traglast beachten.
- Nur geschultes Personal darf den Scherenhubwagen bedienen.
Welche rechtlichen Sicherheitsvorschriften gelten für Scherenhubwagen?
Die Nutzung eines Scherenhubwagens erfordert eine betriebliche Unterweisung und eine Betriebsanweisung, jedoch keinen Staplerschein. Die gesetzlichen Sicherheitsvorschriften müssen eingehalten werden. Einmal im Jahr ist bei den elektrischen Modellen eine UVV-Prüfung nach den geltenden BG-Richtlinien durchzuführen. Auch manuell betriebene Hubwagen gelten als Flurförderzeuge (nach DGUV V 68) und unterliegen einer regelmäßigen Prüfung. Die jährliche Prüfung umfasst:
- Sichtprüfung auf Verschleiß oder Veränderungen
- Kontrolle von Bolzen, Gelenken und Verschraubungen
- Prüfung der Radlager und Lenkung auf Spiel
- Sichtkontrolle der Schweißnähte
- Funktionstest der Bremsen
- Dichtheitsprüfung der Hydraulik unter Nennlast